Tiefsinniges









Von der Ehe

Ihr wurdet zusammen geboren, und ihr werdet auf immer zusammen sein.

Ihr werdet zusammen sein, wenn die weißen Flügel des Todes eure Tage scheiden.

Ja, ihr werdet selbst im stummen Gedenken Gottes zusammen sein.

Aber lasst Raum zwischen euch.

Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen.

Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel:

Lasst sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen sein.

Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem Becher.

Gebt einander von eurem Brot, aber esst nicht vom selben Laib.

Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber lasst jeden von euch allein sein.

So wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern.

Gebt eure Herzen, aber nicht in des anderen Obhut.

Denn nur die Hand des Lebens kann eure Herzen umfassen.

Und steht zusammen, doch nicht zu nah:

Denn die Säulen des Tempels stehen für sich,

Und die Eiche und die Zypresse wachsen nicht im Schatten der anderen.

 

Quelle: Khalil Gibran „Der Prophet“



INTERVIEW
Im Gespräch mit dem Medizin-Ethiker Giovanni Maio
INFO3
„Gesundsein heißt, einen kreativen Umgang
  mit den Grenzen des Könnens zu entwickeln“

 

 

siehe:  http://www.christinehoffmann.de/wp-content/uploads/2015/03/Info3_2014_01_S026-028.pdf

 




Drei Siebe - Drei Fragen

 

Zu Sokrates, einem Weisen des Altertums, kam einmal ein Mann. Der sagte zu ihm: "Du, höre, ich muss dir etwas sagen; ich muss dir etwas ganz Wichtiges über deinen Freund erzählen!" 

"Warte ein bisschen!" unterbrach ihn Sokrates.

"Hast du das, was du mir erzählen willst, schon durch die drei Siebe hindurchziehen lassen?"

"Durch welche Siebe?" fragte verwundert der geschwätzige Mann.

"So hör gut zu! Das erste Sieb ist das Sieb der Wahrheit. Bist du davon überzeugt, dass alles, was du mir sagen willst, auch wahr ist?" forschte der Weise. -

"Das nicht. Ich habe es auch nur von anderen erzählen hören."

"Aber dann hast du es doch sicher durch das zweite Sieb geläutert", begehrte der Weise zu erfahren. "Es ist das Sieb der Güte."

Der Mann errötete und antwortete verlegen: "Ich muss gestehen, nein, ich habe auch dies nicht getan."

"Dann hast du doch wenigstens an das dritte Sieb gedacht und dich gefragt, ob es nötig und nützlich sei, mir das von meinem Freund zu erzählen, was du mir berichten willst?"

"Nützlich? Eigentlich nicht.", entgegnete darauf der Gefragte.

"Siehst du, wenn das, was du mir von meinem Freund hast erzählen wollen, weder wahr, noch gut, noch nützlich ist, dann behalte es lieber für dich!" ermahnte der Weise den tratschsüchtigen Neuigkeitskrämer. Und dabei lächelte er gütig.



Rede von Charlie Chaplin

 

Als ich mich selbst zu lieben begann

 

Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder

Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist –
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man
 VERTRAUEN.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man
 AUTHENTISCH SEIN.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu

sehnen und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man
 REIFE.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht, was ich liebe und was mein Herz zum

Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man
 EHRLICHKEIT.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen,

Dingen, Situationen und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.

Anfangs nannte ich das "Gesunden Egoismus",

aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man
 DEMUT.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu

leben und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag und nenne es
 BEWUSSTHEIT.

 

Als ich mich zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute
 HERZENSWEISHEIT.

 

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst

und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten.

 

Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN !

 

Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag am 16. April 1959

 



Ich schlief und träumte,

das Leben sei Freude,

Ich erwachte und sah,

das Leben war Pflicht.

Ich tat die Pflicht und siehe, 

die Pflicht ward Freude. (Rabindranath Tagore)

 



Wer ich bin fragen Sie? Ich weiß es nicht. Ich weiß höchstens, dass ich auf dem Weg zu mir bin, und dass ich dann sehr überrascht sein werde. Und ich weiß nur, dass ich mich sehne, mit allem was lebt in Beziehung zu stehen. Dass das Gute sich wohlfühlt, weil es die Ewigkeit kennt. Und dass das Böse, das große Geheimnis, von Gott gerichtet wird und damit aufhört, das Böse zu sein. (Autor unbekannt)